Zorbauerinnen werden in den Berufsbildenden Schulen in Zeitz Hallenkreismeister
VON JOACHIM BEYER, 23.02.10, 18:45h, aktualisiert 23.02.10, 21:27h
ZEITZ/MZ. Die Fußballfrauen von Blau-Weiß Zorbau wurden in den Berufsbildenden Schulen in Zeitz verdient Hallenmeister des Burgenlandkreises. Das Team um Trainer Uwe Petschick gewann punktgleich vor Fortuna Leißling die Trophäe. Und seine Mannschaft jubelte bei der Siegerehrung über den Pott. Der Kreismeister hatte gewiss das Glück des Tüchtigen. Nach zwei Unentschieden zum Turnierauftakt schienen die Zorbauerinnen bereits aus dem Titelrennen zu sein. Doch plötzlich zeigte sich der Fußballgott als Zorbauer. Das Team gewann die weiteren drei Spiele, konnte es aber aus eigener Kraft nicht mehr schaffen, Schützenhilfe wurde benötigt. Im letzten Turnierspiel durfte Eintracht Lützen gegen Leißling aus Sicht der Zorbauer nicht gewinnen.
Bei einem Eintracht-Sieg wäre die Meistertrophäe nach Lützen gewandert. Die Lützener Spielerinnen um die überragende Klara Groß vergaben einige Chancen und mussten dann durch ein Eigentor eine 0:1-Niederlage in Kauf nehmen. Damit war Zorbau der lachende Dritte, feierte die Meisterschaft. Das Daumendrücken der Blau-Weißen hatte sich gelohnt.
Petschick schätzte ein: „Leißling spielte für uns. Lützen hat in der Vorrunde und beim Endrundenturnier den attraktivsten Fußball gezeigt. Wir konnten uns steigern und sind nicht unverdient Meister geworden.“ Arnd Peters, Präsident des Kreisfachverbandes Fußball, registrierte: „Vizemeister Fortuna schoss zu wenig Tore. Dem Team fehlte ein Vollstrecker.“ Die Leißlinger hatten keinen „Knipser“ wie Maxi Scharf aus Zorbau in ihren Reihen. Die mit 15 Jahren jüngste Spielerin wurde zum Publikumsliebling. Sie erzielte mit sechs Toren auch die meisten Treffer des Turnieres und erzählte, warum sie ein gutes Durchsetzungsvermögen besitzt: „Ich stand von den F-Junioren an mit Jungen auf dem Platz.“ Und sie ist schnell auf den Beinen, schießt rechts wie links und zeigte Torinstinkt. Beim 2:0 gegen Nessa netzte sie den Ball mit Direktschuss ein. Leißling trauerte um den verpassten Titelgewinn. „Schade, wir wären fast Meister geworden. Aber ein Gegentor zum 2:2 in der Nachspielzeit gegen Zorbau kostete uns Platz eins“, sagte Leißlings Spielerin Gabriele Pfützner. Einen guten spielerischen Eindruck hinterließ die Lützenerin Klara Groß. Aber selbstkritisch sagte sie: „Wenn ich gut drauf bin, dann schieße ich mehr Tore.“ Man merkte der Lützener an, dass sie enttäuscht vom dritten Rang war.
Die Trainer forderten von ihren Spielerinnen gute spielerische Aktionen. Zumindest Lichtblicke gab es auch beim Ranglistenvierten Wacker Wengelsdorf zu sehen. So gab es Beifall beim vierten Treffer gegen Döschwitz. Christin Sinnerling dribbelte auf der linken Seite beim Einstoß schnell nach vorn, legte dann das Leder zurück zu Sophie Purjahn, die eiskalt verwandelte. „Das war ein toller Spielzug, unser schönster Treffer im ganzen Turnier“, freute sich der Wengelsdorfer Trainer Roland Derulf. „Die besten drei Teams setzten sich verdient durch“, schätzte KFV-Vizepräsident im Wettkampfbetrieb Lothar Pietsch ein. Wichtig war auch für alle Anwesenden, dass es fair zuging. „Es gab keine unschönen Szenen“, lobte KFV-Mitglied Gerhard Jahr die gut organisierte Veranstaltung. Nicht zufrieden war Frauen-Kreisliga-Verantwortlicher Matthias Matz mit seiner Döschwitzer Mannschaft. Diese gewann mit einem erzielten Treffer lediglich ein Spiel und kam auf Platz fünf ein. Doch wenn die Döschwitzerinnen um Spielführerin Cathleen Hollmann das erste Punktspiel 2010 im Freien gewonnen haben, dann ist die Hallensaison auch für sie vergessen.
Zorbau: Jana Sachse, Maxi Scharf, Cindy Kesting, Julia Petschick, Roswena Schütz, Carolin Weber, Franziska Weber, Jennifer Fritzsche, Kristin Neuhaus, Beatrice Krug.